Von Dr. Moritz Jungbluth

 

Gesellschaft für Heimatkunde auf den Spuren des Westerwald-Vereins

 

Am 3. Juni fand in Selters das diesjährige Treffen der Gesellschaft für Heimatkunde (GfH) im Westerwald-Verein statt. Der Ort war nicht zufällig gewählt, wurde hier doch vor 135 Jahren der Westerwald-Club ins Leben gerufen. Darüber hinaus jähren sich 2023 zwei weitere Jubiläen, wie Dr. Moritz Jungbluth als GfH-Sprecher in seiner Begrüßung hervorhob. Einerseits wurde vor 113 Jahren der Westerwald-Ruf „Hui! Wäller? Allemol!“ kreiert und andererseits liegt die Ersterwähnung des Namens Westerwald 1075 Jahre zurück.

 

Grußworte richteten Stadtbürgermeister Rolf Jung und der Verbandsgemeindebürgermeister Oliver Götsch an die rund 25 Teilnehmer, ebenso begrüßte Rainer Gütschow-Buczynska als Vorsitzender des Zweigvereins Selters die Interessierten im Studio des Stadthauses Selters.

 

Nach einem Rückblick auf die vergangenen Aktivitäten der Gesellschaft für Heimatkunde leitete Dr. Moritz Jungbluth mit einem Vortrag über die Geschichte des Vereinswesens generell und besonders im Herzogtum Nassau und im Westerwald in die Thematik des Leitthemas ein. Auf dieser Basis konnte Arno Schmidt anknüpfen und zeigte anhand ausgewählter Etappen die geschichtlichen Hauptentwicklungslinien des Westerwald-Vereins eindrucksvoll auf. Im Anschluss an die beiden ersten Vorträge entspann sich eine lebhafte Aussprache über die gegenwärtige Situation des Vereinswesens allgemein und des Westerwald-Vereins speziell.

 

Nach der Mittagspause nahm Rainer Gütschow-Buczynska die Teilnehmer mit auf einen digitalen Stadtrundgang durch Selters, wobei jedem schnell bewusst wurde, wie geschichtsträchtig die Stadt am Saynbach ist und mit welch großer Vielfalt an besonderen Gebäuden und Örtlichkeiten diese aufwartet. Das damit einhergehende Phänomen, dass nun viele der Zuhörer Selters mit ganz anderen Augen sehen, erfuhr seine Fortsetzung für den Bereich des Dreifelder Weihers, indem Antonius Kunz souverän über frühe Zeugnisse zur Dokumentation und Wahrnehmung der Landschaft an der Westerwälder Seenplatte berichtete.

 

Im Laufe des Treffens wurde anhand der exemplarischen Vorträge deutlich, welch starke kulturhistorische Dimensionen die hiesige Region aufzuweisen hat, an deren Erforschung und Dokumentation ehrenamtlich tätige Heimatforscher einen großen Anteil hatten und immer noch haben. Die Gesellschaft für Heimatkunde ist hierfür ein gutes Beispiel.

 

Zum nächsten Jahrestreffen wird die Geschichtswerkstatt Westerburg 2024 in den Oberwesterwald einladen. Der Stadt Selters, dem Zweigverein Selters und allen Mitwirkenden am diesjährigen Treffen gilt ein großes Dankeschön.